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Montag, 22. Juli 2019

(Rezension) Selkie


Als Kate im Hafen ihrer kleinen Heimatinsel im Orkney-Archipel die drei 
Fremden das erste Mal sieht, weiß sie, dass es Ärger geben wird. Die Männer 
sind gekommen, um ihren älteren Bruder Gabe mitzunehmen. Doch wohin und 
warum, das verraten sie nicht. Und das ist völlig inakzeptabel, findet Kate. Heim-
lich schleicht sie sich auf den Kutter der Fremden, um Gabe zu retten. Doch dann 
taucht der geheimnisvolle Ian an Bord auf, ein Schuss fällt. Und plötzlich springt 
Kate an Ians Seite in die eiskalte Nordsee. Mitten hinein in ein Abenteuer, das 
alles, was sie bisher über ihre Familie und ihre Inselwelt wusste, 
ins Wanken bringt … 


Kate ist eine starke und mutige junge 17-Jährige, bei der die Familie an oberster Stelle steht. Für ihren großen Bruder Gabriel würde sie alles tun, was auch der Grund ist, weshalb sie sich auf den Kutter komplett Fremder schleicht, ohne zu wissen wo es hingeht. Denn ihre Bruder wird von den Saighdear, einer Organisation, die mythische Kreaturen jagt, mitgenommen, und Kate ist sich sicher, das er das nicht freiwillig macht. Sie ist eine eher spontane Person, wenn man bedenkt, dass sie ihren Plan kaum durchdacht hat. Vor allem, als er dann total nach hinten losgeht, hätte jeder andere Mensch aufgegeben, doch nicht Kate. Mit Hilfe von Ian schleust sie sich bei den Saighdear ein, um ihren Bruder zu befreien und für Ian und seine Gruppe zu spionieren. Doch je mehr Zeit sie dort verbringt, desto mehr Zweifel kommen auf...

Ian ist nicht gerade ein typischer 19-Jähriger Junge. Er ist Teil einer Gruppe, die gegen die Saighdear rebelliert und ihnen das Handwerk legen will. Als Grund dafür nennt er Kate, dass die Saighdear durch ihre verrückten Vorstellungen auch unschuldige Menschen in Gefahr bringen und sogar töten. Tatsächlich hat das aber einen ganz anderen Impuls. Ian ist ein Selkie, genau wie der Rest seiner Gruppe. Sie selbst sind Opfer der Angriffe dieser Organisation und wollen diesem ewigen Krieg ein Ende setzen. Ian ist entschlossen seine Art zu beschützen, aber einer der wenigen aus seinen Reihen, die dafür nicht über Leichen gehen. Er ist überzeugt davon, dass dieser Krieg ohne Blutvergießen beendet werden muss, und er hält Kate für die Chance dafür. 

Das Buch überzeugt mit einem mitreißenden und packenden Start, dessen Dramatik ein krasses Gegenstück zu dem darauf folgenden Einstieg in Kates Geschichte ist. Zu Beginn war die Stimmung locker und fröhlich, sehr einfach zu lesen, doch mit der Zeit verlor das Buch diese entspannte Atmosphäre und passte sich der ernster werdenden Situation an, die der Inhalt vorgab. Dennoch war es zu keiner Zeit zu angespannt oder schwierig zu lesen. 

Antonia Neumayer wurde 1996 in München geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie verschiedene Praktika, u.a. in den Bavaria Filmstudios, und studiert inzwischen Germanistik und Theaterwissenschaften in München. Ihre große Leidenschaft gehört jedoch der Fantastik. Bereits als Kind dachte sie sich Geschichten und Abenteuer für ihre Freunde aus. Sie schrieb mehrere Kurzgeschichten, bevor sie mit Selkie ihren ersten Roman verfasste. Die Autorin lebt in der Nähe von München. 

Dieses Buch liegt schon eine Weile auf meinem SuB, hat es bis jetzt aber nie da runter geschafft. Da ich bei meiner Reise nach Berlin aber ein zweites Buch mitnehmen wollte, ist es mir in die Hände gefallen, und jetzt bereue ich rückblickend, es nicht früher gelesen zu haben! "Selkie" ist ein wirklich cooles und außergewöhnliches Fantasy-Buch, das man so vorher noch nie gelesen hat! Die Charaktere haben mir super gefallen, auch wenn ich Schwierigkeiten hatte, einige einzuschätzen, wie beispielsweise Kates Bruder, von dem ich immer noch nicht weiß, wie ich zu ihm stehe. Leider gibt es noch keine Informationen über eine Fortsetzung, die mir in diesem Fall weitergeholfen hätte. Von Ian hätte ich mir viel mehr gewünscht, da er meiner Meinung nach viel zu selten im Buch vorgekommen ist, dafür dass er ein so wichtiger Charakter ist. Dadurch, dass er erst ab dem Finale eine richtige Rolle im Buch gespielt hat, konnte ich auch zu ihm vorher nicht Ballzuviel sagen. Dennoch war das buch wirklich gut, und ich freue mich schon auf eine mögliche Fortsetzung!

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