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Montag, 14. Oktober 2019

(Rezension) The Black Coats - denn wir vergeben keine Schuld



Die Frauen des mysteriösen Geheimbundes »Black Coats« haben sich ge-
schworen, gewalttätigen Männern eine Lektion zu erteilen. Als Thea eine 
Einladung erhält, sieht sie endlich ihre Chance gekommen, sich am Mörder
 ihrer Cousine zu rächen. Doch die Vergeltungsaktionen eskalieren und 
Thea zweifelt am Sinn ihrer Mission: Sorgt Rache wirklich für Gerecht-
igkeit? Als die »Black Coats« ihren Freund Drew entführen, muss Thea 
handeln. Kann sie noch aussteigen - oder ist es längst zu spät? 



Thea ist eine 16-Jährige Schülerin, die für ihr Leben gerne läuft. Oder zumindest tat sie das mal. Seit ihre Cousine und gleichzeitig beste Freundin Natalie ermordet aufgefunden wurde, ist sie nur noch eine Hülle ihrer Selbst. Nach diesem Verlust war es für sie zu schmerzhaft, ihre Leidenschaft weiterzuführen. Dass der mutmaßliche Mörder ihrer Cousine aufgrund von zu wenig Beweisen freigesprochen wurde, macht sie unheimlich wütend, erfüllt sie aber auch mit Angst. Doch vor allem sehnt sie sich nach Rache. Diese Chance wird ihr geboten, als sie plötzlich einen schwarzen Umschlag findet. Von Thea hat ich anfangs ein vollkommen anderes Bild, als es eigentlich zutrifft. Sie ist eine dunkelhäutige, junge Frau, die trotz der Angstzustände, die sie nach Natalies Ermordung hat, entschlossen ist, für Gerechtigkeit zu sorgen und allen Frauen, die unter Gewalttätern, Vergewaltigern und Mördern leiden mussten, und das immer noch tun, zu helfen. Durch ihre Rationalität und ihrer vorzeitlichen Fähigkeiten wird sie dazu erkoren ihre Gruppe - Team Banner - anzuführen.

Drew ist ein bisschen älter als Thea und macht sein Abschlussjahr an ihrer Schule. Sein Vater ist ehemaliger Polizist und aufgrund seines neuen Jobs als Strafverteidiger sind die beiden nach Austin gezogen. Als er zufällig Zeuge von Theas fast schon verrückten Spontanität wird, die im Grunde das vollständige Resultat ihrer „Ich hab nichts mehr zu verlieren“ - Einstellung ist,  ist es wie Liebe auf den ersten Blick. Jedenfalls hat sie einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen. Drew ist leidenschaftlicher Fußballspieler im Schulteam, und hat nicht nur einen unschlagbaren Humor, sondern ist auch ein verständnisvoller, toleranter Freund. Im Grunde ist er perfekt (#MarryMe). Dabei darf man aber nicht vergessen, dass er viel mehr in Theas Leben verstrickt ist, als sie weiß…

Anfangs hatte ich ein paar Schwierigkeiten in die Geschichte reinzufinden. Da ich von allen Seiten mit Lob und Begeisterung über das Buch bombardiert wurde, hatte ich nun mal gewisse Erwartungen, die dafür sorgten, dass mir die negativen Aspekte deutlich klarer ins Auge stachen. Nicht nur wich der Inhalt der Geschichte relativ stark von meinen Vorstellungen ab, noch dazu erschienen mir einige Sätze teilweise zusammenhanglos in den Raum geworfen, bzw. unpassend übersetzt. Dennoch habe ich schnell gelernt, das Buch nicht zu unterschätzen. Auch wenn es den kompletten Hauptteil über weniger düster war, als ich gedacht hatte, sorgte das Finale für Gänsehaut!

Colleen Oakes ist eine US-amerikanische Kinder- und Jugendbuchautorin, geboren in  Denver, Colorado. Sie studierte Englische Literatur und Kreatives Schreiben am Concordia College in Bronxville. Nach ihrem Abschluss heiratete sie und arbeitete fünf Jahre lange als Hochzeits-Floristin, bis sie sich dazu entschloss endlich ihrer Leidenschaft nachzugehen: dem Schreiben. 


Natürlich durfte ich mir einen so feministischen und aufregenden Roman nicht entgehen lassen, weshalb ich super glücklich war, dass ich bei der Lovelybooks Buchverlosung gewinnen und ein Exemplar ergattern konnte! (Danke dafür!) Leider war der Einstieg ins Buch nicht ganz so glorreich, wie der Abschluss, aber ich bin überzeugt, dass das eher an mir lag, und nicht an dem Roman. Von den Charakteren war ich zu Anfang ehrlich gesagt eher beschränkt begeistert (bis auf Drew, er ist perfekt), doch mit jeder Seite hatte ich weniger Grund dazu, und letztendlich sind sie mir doch alle ans Herz gewachsen. Nach ein bisschen Eingewöhnungszeit habe ich das Buch wirklich verschlungen und wurde besonders vom Finale umgerissen. Mein persönliches Highlight ist aber der Epilog (aus Gründen, die ich nicht Spoilern will)! Ich fand das Buch, wenn auch nicht zu hundert Prozent perfekt, wirklich gut und bin mir sicher, dass es euch auch so gehen wird.

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