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Mittwoch, 24. Juli 2019

(Rezension) Quazi


Wir schreiben das Jahr 2027, und seit einer mysteriösen Katastrophe vor 
zehn Jahren, ist Dunkelheit über die Welt hereingebrochen: Auferstandene, 
sogenannte Quazis, leben nun Seite an Seite mit den Menschen. Eine Tatsache, 
die dem Moskauer Polizisten Denis Simonow überhaupt nicht gefällt, schließ-
lich wurden seine Frau und sein wenige Monate alter Sohn einst von den Auf-
erstandenen getötet. Als ihm dann auch noch der Quazi Michail Bedrenez als 
Partner zugeteilt wird, hat Simonow zunächst die Nase voll. Doch dann kom-
men er und Bedrenez einer Verschwörung auf die Spur, die das Leben von 
Menschen und Quazis gleichermaßen bedroht. Ein Fall, den sie
 nur gemeinsam lösen können ...


Denis Simonow ist Ermittler für Todesangelegenheiten, ein Jahrzehnt nach der Apokalypse. Sein Job besteht daraus, dafür zu sorgen, dass die Toten nicht wieder auferstehen, und falls doch, sie unschädlich zu machen. Seine bevorzugte Vorgehensweise ist, sie einen Kopf kürzer zu machen, auch wenn das laut Protokoll nur im schlimmsten Fall erlaubt ist. Sein Hass auf die Aufständischen (und die Quazi) ist auf den Tod seiner Familie zurückzuführen, die von den Zombie-ähnlichen Wesen getötet wurden. Denis ist, seit dem Tod seiner Frau und ihres Sohnes Alkoholiker, und auch nur bei der Polizei, um diese zu rächen. Doch seinen Hass auf alles Untote muss er überwinden, da er einen Solchen als Partner zugewiesen bekommt. 

Michail Bedrenez ist Mitte sechzig gestorben und schon seit guten zehn Jahren untot. Quazi sind Menschen, die nach ihrem Tod als Aufständische weiter "gelebt" haben, und dann zu einer höher entwickelten Spezies mutierten. Sie erlangen ihr Bewusstsein zurück, und ernähren sich nicht mehr von Menschenfleisch. Dafür sind sie deutlich stärker als Menschen, und deutlich schwerer zu töten. Sie sind nicht dazu in der Lage richtige Gefühle wahrzunehmen und widmen sich meist nur einer einzigen Sache, auf die sie zu Lebzeiten sehr fixiert waren. Michail war ein sehr guter Polizist, weshalb er diese Arbeit nach seinem Tod fortsetzt. Leicht zu erkennen, sind Quazis an ihrer grauen Haut, die jeden einzelnen von ihnen als tot zeichnet. 

Denis erzählt seine Geschichte aus der Ich-Perspektive und gewährt hin und wieder Einblicke, in Form von Rückblenden, in die Zeit, kurz nach der Apokalypse.Nach einem überraschend guten Start folgen einige Kapitel, die es mir dann doch schwer gestaltet haben, richtig in das Buch reinzufinden. Da die Kapitel zu Anfang immer abrupt abgebrochen , und im nächsten in einer komplett neuen Situation begonnen haben, bei der man sich den Zusammenhang erst erschließen musste, war ich sehr oft eher verwirrt, doch das hat nach den ersten 150 Seiten nachgelassen. Erst danach habe ich einen ungefähren Durchblick bezüglich der Storyline gehabt und konnte mich von der zunehmenden Spannung des Buchs mitreißen lassen. Die vielen Anspielungen auf berühmte Filme und Bücher haben dem Ganzen noch einen amüsanten Unterton verliehen.

Sergej Lukianenko, 1968 in Kasachstan geboren, studierte in Alma-Ata Medizin, war als Psychiater tätig und lebt nun als freier Schriftsteller in Moskau. Er ist der populärste russische Fantasy- und Science-Fiction-Autor der Gegenwart, seine Romane und Erzählungen wurden mehrfach preisgekrönt. Die Verfilmung von "Wächter der Nacht" war der erfolgreichste russische Film aller Zeiten.

Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich das Buch mit ein paar Vorurteilen angegangen bin. Nachdem ich es vor Ewigkeiten einmal in der Hand hatte und die ersten Seiten gelesen habe, dachte ich, es würde mir doch nicht so gut gefallen, und habe es immer vor mich hergeschoben. Großer Fehler! Nachdem ich mich erstmal auf das Buch eingelassen hatte, konnte es mich wirklich mitreißen. Zwischendrin gab es einige komische Momente, die ich nicht verstanden habe, und generell haben mich einige Stellen verwirrt, dennoch hat es mir erstaunlich gut gefallen. Mit dem Protagonist konnte ich mich anfangs noch nicht ganz so anfreunden (generell kann ich mich in keiner Weise mit ihm identifizieren), aber seine Hintergrundgeschichte hat mir geholfen, sein Verhalten nachzuvollziehen. Sein Hass auf alles Untote war verständlich, doch nicht unmöglich zu überwinden, da sich die Beziehung zu Michail in überraschend kurzer Zeit deutlich verbessert hat, auch wenn es im Laufe des Buchs ein paar Rückschläge gab. Insgesamt bin ich positiv überrascht und enttäuscht, dass ich das Buch so leicht abgeschrieben hatte! 


Ich möchte mich offiziell beim bloggerportal entschuldigen, der mir das Buch 
zur Verfügung gestellt hat, dass es so lange gedauert hat, bis ich es gelesen habe. 
"Quazi" liegt schon eine ganze Weile auf meinem SuB, genau wie einige andere 
Bücher, die ich ebenfalls noch rezensieren muss. Ich verspreche, dass ich mir auf 
jeden Fall die Zeit nehmen und mir diese Bücher vornehmen werde! 


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